Karl Marx in Deutschland: Straßen, Denkmäler und mehr
Sein Name ist weltweit bekannt. Er gilt als historische deutsche Berühmtheit, deren Wirken die Welt verändert hat. Die Rede ist von Karl Marx, der zusammen mit Friedrich Engels einer der wichtigsten Vertreter des Kommunismus und Sozialismus wurde. Größere Einigkeit herrscht darüber, dass Marx wichtige Ideen aufgebracht hat, die auch heute noch von großer Relevanz sind. Seinen Einfluss kann man in Deutschland an vielen Stellen erkennen, denn sowohl Straßen als auch Plätze, Schulen und Denkmäler tragen seinen Namen. Das Projekt “Karl Marx in Deutschland” hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vielen verschiedenen Orte, die nach Marx benannt wurden, zu sammeln und auf einer Webseite aufzulisten. Mehr zum Projekt und Karl Marx gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Hintergründe zum Projekt
Hinter dem Projekt “Karl Marx in Deutschland” steht ein einziger Mann. Der 1955 in Hannoversch-Münden geborene Che Seibert arbeitet heute als Fotograf und hat lange Zeit eine Buchhandlung geführt. Schon in den siebziger Jahren ist er mit den Arbeiten von Karl Marx in Berührung gekommen, was von Anfang an mit einer Faszination verbunden gewesen ist. Ungeachtet dessen, ob man Karl Marx Ansichten mag oder nicht, ist kaum ein Drumherumkommen, seine Arbeiten als einflussreich zu erkennen. Che Seibert hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vielen Plätze, Straßen und mehr, die in Deutschland nach Karl Marx benannt wurden, zu fotografieren und damit auch zu dokumentieren.
Dabei ist es nicht so einfach, nur auf die Dienste von Google Maps zu setzen. Denn viele Denkmäler sind dort nicht auffindbar. Zudem gab es in der Vergangenheit auch schon einige Umbenennungen, die vor allem nach der deutschen Wiedervereinigung durchgeführt wurden. Der Zerfall der Sowjetunion hat massiv am Ruf von Karl Marx gekratzt, da in der Folge die Beschäftigung mit seinen grundlegenden Theorien auf der Strecke blieb. Somit werden mit dem Projekt von Che Seibert auch immer wieder alte Orte entdeckt, die einst den Namen des berühmten Ökonomen, Philosophen und Theoretikers trugen.
Karl Marx überall in Deutschland
Wenn man die Bekanntheit des Namens bedenkt, verwundert es nicht, dass es sehr viele Orte in Deutschland gibt, die nach Karl Marx benannt worden sind. Aktuell sind es mehr als 50 Plätze, rund 375 Straßen und außerdem auch einige Schulen. Dazu gehören die Karl Marx Schule in Bremerhaven und Gardelegen. Es gibt aber auch die Wohnungsgenossenschaft Karl Marx in Potsdam und das Marxdorf, das einen Ortsteil von Vierlinden in Brandenburg darstellt. Plätze gibt es unter anderem in Berlin-Neukölln, Altenkirchen, Erfurt, Kassel, Sande, Wandlitz und Rathenow. Vor allem im Osten des Landes gibt es viele Benennungen, was auch für Straßen gilt und das über 70. Jahre nach dem Volksaufstand in der DDR.
Wer war Karl Marx?
Man muss nicht Politik studiert haben, um schon einmal den Namen Karl Marx gehört zu haben. Doch wer war dieser Mann, der immer wieder im politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext genannt wird? Geboren wurde Karl Marx am 5. Mai 1818 in Trier, das damals noch zu Preußen gehörte. Im Laufe seines Lebens hat er sich in verschiedenen Disziplinen einen Namen machen können, unter anderem als Journalist und Historiker. Doch berühmt wurde er für seine politisch-wirtschaftlichen Überlegungen, die er zusammen mit Friedrich Engels erarbeitet hat. Diesen lernte er 1843 während seines Aufenthalts in Paris kennen. Marx starb schließlich im Alter von 64 Jahren am 14. März 1883 in London.
Erst 2018 wurde der 200. Geburtstag von Karl Marx gefeiert, der auch heute noch eine große Rolle spielt. Marx wurde schon zeitlebens für seine radikalen Ideen bekannt, mit denen er gegen Armut und das kapitalistische System vorgehen wollte. Gemeinsam mit Friedrich Engels gründete er den “Deutschen Arbeiter Bildungsverein”. Zusammen beginnen sie eine Programmschrift für den Verein zu verfassen, woraus später das berühmte Kommunistische Manifest werden sollte. Dieses Manifest ruft zu einem Klassenkampf auf, weshalb Marx in Belgien verhaftet und schließlich des Landes verwiesen wird.
1867 erschien “Das Kapital”, das allerdings in den ersten Jahren kaum größere Beachtung fand. Das lag sicherlich auch daran, dass es ein sperriges Werk ist, das alles andere als leicht zu lesen ist. Dennoch ist es heute ein weltbekanntes Buch, das immer wieder gelesen wird. In dem Werk beschreibt er die kapitalistische Wirtschaft als einen Prozess, der allerdings zu Klassenunterschieden führt. Er formulierte klar, dass Geld nur dann einen Wert besitzt, wenn es investiert wird und erkennt, dass viele Wohlhabende nur noch das Geld um des Geldes Willen vermehren wollen. Heute wird das Werk immer wieder für Kapitalismuskritik herangezogen.
Fazit zum Projekt „Karl Marx in Deutschland“